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Auf dieser Seite finden Sie Neuigkeiten zu meiner Arbeit im Wahlkreis und im Landtag. Für Presseberichte der regionalen Zeitungen klicken Sie auf die Seite des Oranienburger Generalanzeigers oder der Zeitung Märkische Allgemeine.

Bombensuche in Oranienburg

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Wer trägt die Kosten der Bombenbeseitigung?

Rund 270 Bombenblindgänger werden noch immer im Stadtgebiet vermutet. Mehr als 303 Millionen Euro sind insgesamt an Landesmitteln für die Kampmittelräumung seit 1991 eingesetzt worden. Etwa ein Drittel steuerte der Bund dazu. Rund 107 Millionen Euro wurden seit 1996 allein für die Bombensuche in Oranienburg ausgegeben. Das Land trägt somit entscheidend dazu bei, Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Stadtgebiet zu finden und unschädlich zu machen.

Experten sind sich sicher, es ist eine Frage der Zeit, wann bisher nicht explodierte Blindgänger detonieren. Die überwiegend chemischen Langzeitzünder korrodieren zunehmend und das führt dazu, dass die Zünder irgendwann auslösen. Die Bombensuche ist also ein Wettlauf gegen die Zeit. Weil die Dramatik mit jedem Tag zunimmt, hat das Land 2019 die „Modellregion Oranienburg“ bei der Kampfmittelsuche ins Leben gerufen.

Das Ziel der Modellregion Oranienburg ist, die Bombensuche in Oranienburg schneller und effektiver zu machen. Zudem wurde das abzusuchende Gebiet von der Kernstadt Oranienburg auf die Ortsteile und Waldflächen erweitert. Beim Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD), der in Oranienburg als Sonderordnungsbehörde tätig wird, sind mit dem Start der Modellregion Oranienburg 13 zusätzliche neue Stellen geschaffen worden. Zudem wurden die Kompetenzen des KMBD deutlich ausgeweitet. Die Kompetenzerweiterungen machen unter anderem mehr Kontrollen privater Räumfirmen möglich und bringen mehr Klarheit bei der Ausstellung von Kampfmittelfreiheitsbescheinigungen. Ein weitere wichtiger Vorteil der Modellregion ist, dass Oranienburg die Möglichkeit hat, sich Kosten der Grundwasserabsenkung anteilig vom Land erstatten zu lassen. Grundwasserabsenkungen sind sehr teuer und immer dann nötig, wenn Bomben zum Beispiel sehr tief liegen und Grundwasser aus Bergegruben abgeleitet werden muss. Seit 2019 erstatte das Land der Stadt dafür 725.427 Euro. Im Jahr 2019 war geplant, die Testphase der Modellregion Oranienburg in 2022 zu evaluieren. Die Corona-Pandemie macht eine Evaluierung jedoch schwer, da die Absuche in Oranienburg während der Pandemie nur eingeschränkt fortgeführt werden konnte. Um sich ein umfassendes Bild von der Wirkung der Modellregion zu machen,  soll die Testphase deshalb bis Ende 2024 verlängert werden.

Auch Oranienburg selbst stellt Geld aus dem Stadthaushalt zur Verfügung, um die tödlichen Kriegsaltlasten zu finden. Rund 4 Millionen Euro an Stadtmitteln fließen jährlich in die Rücklage für die Bombensuche. Im Jahr 2015 hat der Bund beschlossen allen Bundesländern insgesamt 60 Millionen Euro für die Beseitigung alliierter, also britischer, sowjetischer und amerikanischer Munition zur Verfügung zu stellen. Die Bundeshilfe wurde zwischenzeitig verlängert, da die Mittel nicht wie geplant ausgegeben wurden und läuft Ende 2023 aus. Oranienburg hat von den Bundeshilfen profitiert. Mehr als 1,77 Millionen Euro erstattete der Bund für die Kampfmittelsuche in Oranienburg. Es ist für Oranienburg wichtig, dass der Bund auch weiterhin bei der Bombenbeseitigung hilft und einen Teil der Kosten übernimmt. Wird dazu in nächster Zeit keine Regelung getroffen, gelten Regelungen aus den 50er-Jahren fort.

In den 50er-Jahren legte der Bund fest, dass nur die Kosten der Kampfmittelbeseitigung auf Grundstücken des Bundes vollständig übernommen werden. Auf nicht bundeseigenen Grundstücken trägt der Bund nur die Kosten für die Beseitigung ehemals reichseigener Kampfmittel.

Wie kann eine faire Kostenverteilung erreicht werden?

Das Land und die Stadt Oranienburg werden sich auch in Zukunft an den Kosten für die Bombensuche beteiligen. Auch der Bund sollte nach Auslaufen der Bundesrichtlinie mit an Bord bleiben und seinen Teil dazu beitragen, Oranienburg sicher zu machen. Mehrere Versuche, die Verantwortung für eine faire Kostenübernahme neu zu regeln, scheiterten. Über Gesetzesinitiativen im Bundesrat versuchten das Land Brandenburg und weitere von Kampfmittelaltlasten betroffene Bundesländer, ein Umdenken auf Bundesebene zu erreichen. In den meisten Fällen stimmte der Bundesrat den Initiativen zwar zu. Die Bundesregierung lehnte sie jedoch im weiteren Verfahren ab.

Warum liegen noch so viele Blindgänger in Oranienburg?

Oranienburg ist die am stärksten mit Bomben belastete Stadt im Land Brandenburg. Die Stadt war als Standort von chemischer Industrie und Rüstungsindustrie bekannt. Insbesondere standen die Auerwerke, in denen die Verarbeitung von Uran vermutet wurde, im Fokus des Interesses der Alliierten, hier der Amerikaner. Aber auch die Infrastruktur (Bahnhof) und der Flugplatz (Heinkel-Flugzeugwerke) galten als Angriffsziel. Durch die amerikanische Air Force erfolgte am 15. Februar 1945 der massivste Angriff auf die Stadt nördlich Berlins mit nahezu 5000 Bomben mit chemischen Langzeitzündern. Die Bomben mit der verzögerten Zündung sollten die Aufräumarbeiten sabotieren.

Insgesamt geht man davon aus, dass 21.300 Bomben (12.500 Sprengbomben, 88 Brandbomben) auf Oranienburg niedergingen.

Was macht die Bomben so gefährlich?

Die besondere Gefahr dieser Bomben liegt auch heute noch darin, dass in dieser Weise bezünderte Bombenblindgänger jederzeit detonieren können, allein etwa aufgrund von Temperaturschwankungen. Während des Abwurfs zerdrückte ein windgetriebenes Flügelrad eine Ampulle mit Aceton. Diese löste über Stunden oder Tage einen Zelluloidring auf, der den Schlagbolzen der Zündung festhielt (sie sollten nach 12 bis 48 Stunden zünden). Viele dieser Bomben drehten sich aufgrund der besonderen Erdschichtverhältnisse Oranienburgs. Durch diese Besonderheit und der daraus resultierenden Lage der Bombe wurde der eigentliche Funktionsablauf des Zündsystems erheblich verändert – eine sehr hohe Anzahl der Zünder lösten nicht aus. Aufbau und Funktionsablauf dieser Zünderart machen ihn zu einer der unberechenbarsten Zündsysteme des Zweiten Weltkrieges. Durch die Lage der Bombe mit dem Zündsystem im Erdreich wurde die Funktion des Zünders nicht gestoppt! Eine Explosion wird hinausgezögert. Das Aceton im Zünderinneren behält seine Wirkung. Niemand kann einschätzen oder voraussehen, wann bei einem funktionierenden Zünder der Sicherungsring aus Zelluloid aufgelöst ist. Es besteht also die ständige Gefahr von Selbstdetonationen, von denen es seit 1990 bereits eine Handvoll in Oranienburg gegeben hat.

Gab es Selbstdetonationen?

Ja. Bekannt ist, dass in den vergangenen Jahrzehnten sechs Bomben detonierten. Es gab dabei keine Toten. 1977 verursachte eine 250-kg-Bombe an einer Halle leichte Schäden. Vier Jahre später (1981) wurde ein privater Bungalow von einer 500-kg-Bombe in Mitleidenschaft gezogen. Sachschäden von umliegenden Gebäuden gab es 1982 bei der Explosion einer 250-kg-Bombe. Das gleiche Exemplar verletzte 1991 drei Personen – es war der einzig bekannte Fall, bei dem Menschen zu Schaden kamen. In den Jahren 1993 und 1994 gingen zwei 250-kg-Bomben im Lehnitzsee hoch. Damals war nicht gleich klar, dass es sich um Selbstdetonationen handelte, weil es keine sichtbaren Schäden gab.

Wie wird nach den Bomben gesucht?

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes arbeitet gemeinsam mit der Stadt Oranienburg auf Hochdruck daran, verbliebene Bombenblindgänger zu finden und unschädlich zu machen. Nachdem schon zu DDR-Zeiten etwa 200 Blindgänger in Oranienburg entschärft wurden (1965 bis 1990), diese Arbeit nach der Wende  fortgesetzt wurde (insbesondere vor Bauarbeiten), begann 1997 die Suche nach einer Prioritätenliste. Im Jahr 2000 beschlossen die Stadtverordneten, die systematische, flurstückbezogene  Kampfmittelsuche auch auf Privatgrundstücken durchzuführen.

Die Grundlage für die systematische Suche nach Bomben ist ein im Jahr 2008 angefertigtes Gutachten der BTU Cottbus, das „Spyra-Gutachten“, wonach die Stadt in sogenannte Gefährdungsklassen eingeteilt ist. Die Beseitigung der Kampfmittel ist immer mit einem enormen Aufwand und Kosten verbunden.

Was sind die Suchverfahren?

  • Konventionelle Bohrungen/Bohrlochsondierung
    – In ein Bohrloch wird eine Sonde gelassen, mit der die Veränderung des Magnetfeldes gemessen wird.
    – Bohrungen werden im Abstand von zwei Metern vorgenommen.
  • Bohrlochradarverfahren
    – Mit Radarwellen werden reflektierende Gegenstände im Erdreich gemessen
    – Bohrungen werden im Abstand von zwei Metern vorgenommen.
  • Ultra-TEM-Verfahrend
    – Mit Hilfe dieser Technik wird bei einem metallischen Gegenstand im Boden  dessen Form erkannt.
    – Das Freilegen des Fundes ist dann meist überflüssig

Was tun bei einem Kampfmittelfund?

Sollten Sie Kampfmittel finden, sind Sie verpflichtet, diesen Fund gemäß § 2 Kampfmittelverordnung für das Land Brandenburg unverzüglich der nächsten örtlichen Ordnungsbehörde oder der Polizei anzuzeigenEs ist verboten, entdeckte Kampfmittel zu berühren und deren Lage zu verändern. Erkennen Sie die Gefahren! Vermeiden Sie die Gefahren! Tragen Sie zur Sicherheit aller bei!

Mögliche Kontakte:
• Rufen Sie an: 110 (Polizei)
• zuständiges Ordnungsamt
• 033702 / 2141 10 (Kampfmittelbeseitigungsdienst im Rahmen der Sprechzeiten)