Liebenwalde hat sich in den letzten Jahren toll entwickelt, könnte aber samt seiner schönen Ortsteile noch stärker von der Nähe zu Berlin profitieren. Dazu bedarf es insbesondere im Hinblick auf die Anbindung mit Bus und Bahn weiterer Verbesserungen. Ich setze mich deshalb für die Wiederanbindung Liebenwaldes und auch Zehlendorfs an die Schiene ein. Ich führte dazu in den letzten Jahren viele Gespräche mit den Bürgermeistern von Liebenwalde und Oranienburg, mit dem Landkreis Oberhavel und auch mit der Niederbarnimer Eisenbahngesellschaft (NEB).
Gemeinsam wurden Wege diskutiert, wie eine Reaktivierung der Heidekrautbahn auf der Strecke möglich gemacht kann. Wie Sie vielleicht wissen, wurde der Streckenast von Wensickendorf bis Liebenwalde 1997 stillgelegt. Begründet wurde dies mit zu geringen Fahrgastzahlen. Um eine mögliche Reaktivierung zu prüfen, haben der Landkreis Oberhavel, die NEB, die Stadt Liebenwalde und die Stadt Oranienburg in Eigeninitiative eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Prüfung liegen mittlerweile auch vor.
Das Ziel der SPD-Fraktion im Landtag ist es, einen leistungsfähigen und bedarfsorientierten Regionalverkehr zu ermöglichen. Das ist auch im Koalitionsvertrag so festgehalten. Herzstück dabei ist das Projekt „i2030“, ein Kooperationsprojekt der Länder Brandenburg und Berlin sowie des VBB. Ein Teilprojekt ist zum Beispiel die Reaktivierung der Heidekrautbahn auf der Stammstrecke, das heißt die Anbindung der Heidekrautbahn über das Karower Kreuz nach Berlin Gesundbrunnen. Darüber hinaus wurde das Schienenangebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut. Taktverdichtungen und zusätzliche Züge wurden realisiert. Auch komplett neue Linien wurden geschaffen bzw. werden das Zugangebot auch für unsere Region weiter aufwerten. Seit 2020 ist Oranienburg mit dem hier haltenden IC wieder Fernverkehrshalt. Ab Ende 2023 wird es eine neue Regionalbahn und damit eine Direktverbindung von Oranienburg zum Flughafen BER geben.
Um langfristig auch die Wiederanbindung Liebenwaldes möglich zu machen, müsste die Streckenplanung in den Landesnahverkehrsplan des Landes Brandenburg aufgenommen werden. Hier hakt es aktuell. Hierzu wurden vor kurzem vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung erste Untersuchung zu in Frage kommenden Bahnstrecken vorgestellt. Wie bei allen großen Investitionen steht der Landkreis jedoch in Konkurrenz zu den vielen anderen Kommunen im Land. Die Reaktivierung der Strecke ist ohnehin ein langfristiges Thema, da Brücken und auch der Haltepunkt in Liebenwalde neu gebaut werden müssten. Auch wenn es momentan einen kleinen Rückschlag aufgrund der ersten Priorisierung des Infrastrukturministeriums gibt, werde ich mich weiter für die Reaktivierung der Strecke nach Liebenwalde einsetzen. Ich sehe darin ein großes Potenzial für die Region, aus touristischer und natürlich auch aus verkehrlicher Sicht. Der Landesnahverkehrsplan des Landes wird alle fünf Jahre neu aufgestellt. Ich gebe also die Hoffnung nicht auf, dass auch die Anbindung Liebenwaldes dort einmal aufgenommen wird.
Mit dem vom Land unterstützten Neubau des Stadthafens und der Wiederschiffbarmachung des „Langen Trödels“ haben wir in den letzten Jahren eine gute Grundlage für mehr Wassertourismus in Liebenwalde gelegt. Rund 13 Millionen Euro sind im Rahmen der Wassertourismus-Initiative Nordbrandenburg in die Region rund um Liebenwalde geflossen. Dies möchte ich in den nächsten Jahren weiter befördern.
Ein weiteres Zukunftsthema für Liebenwalde und seine ländliche Region ist die Entwicklung der Landwirtschaft in den nächsten Jahren. Ich stehe dabei ganz klar für eine ökologische Weiterentwicklung, ohne aber die bestehenden regionalen Betriebe zu gefährden. Dies wird nur gelingen, wenn wir unseren Landwirten die nötige finanzielle Unterstützung anbieten, um regionale und ökologische Lebensmittel zu produzieren!
Die Ortsteile
Freienhagen: Es ist ein liebenswertes Straßendorf mit dem Robustrinderhof, der Feuerwehr, einigen Übernachtungsmöglichkeiten, der Kirche, dem Spielplatz, dem Restaurant „Zum Wenzel“ und der vielbefahrenen Landesstraße 213. Die Kleinsiedlung liegt mitten im Natur- und Vogelschutzgebiet. Im Ort leben etwa 300 Einwohner. Ortsvorsteher ist Thomas Liese.
Hammer: Der Ort ist gesegnet mit Wasser. Links und rechts des Dorfes mit seinen 580 Einwohnern liegen der Wutzsee und der Kupanzsee, die fast aneinanderstoßen. Die Straße nach Liebenthal trennt die beiden Gewässer voneinander. Ein Segen für den Ort. Vor allem die Badestelle am Wutzsee ist in den Sommermonaten sehr frequentiert und beliebt. Mit der Bäckerei gibt es eine Einkaufsmöglichkeit. Ortsvorsteher ist Guido Pieterek.
Kreuzbruch: Das 180-Einwohner-Dorf bietet unberührte Natur, Wiesen und Felder – soweit das Auge reicht. Zwölf Höfe prägen den Ort. Die liegen fernab der Landesstraße 21, die nur durch einen kleinen Teil von Kreuzbruch führt. Kilometerlang zieht sich Kreuzbruch Richtung Barnim. Kreuzbruch liegt im Naturpark Barnim und gehört zum Vogelschutzgebiet und Landschaftsschutzgebiet Obere Havelniederung. Ortsvorsteher ist Dietmar Dessau.
Liebenthal: Das Wildpferdgehege und der Haustierpark (13 Hektar groß) sowie der Sportschützenverein mit einer der modernsten Naturschießanlagen sind zwei imposante Werbeträger für Liebenthal und die 212 Einwohner. Aber das Dort punktet auch mit seiner Lage direkt an der Schorfheide. Das ist ein überwiegend geschlossenes Waldgebiet, das sich über Teile der Landkreise Oberhavel, Barnim und Uckermark erstreckt und über Jahrhunderte eine besondere Bedeutung als Jagdgebiet – unter anderem für preußische Könige und deutsche Staatsoberhäupter – hatte. Ortsvorsteher ist Wolfhard Raasch.
Liebenwalde: Geprägt von Wald, Wiesen und Wasser (Mühlensee, Beverinsee, Voßkanal, Langer Trödel, Döllnfließ, Havel, Malzer Kanal) findet der aktive Erholungssuchende ein gut ausgebautes Radwegenetz, Badestellen und Wanderwege – für den Wassertouristen warten ansprechende Hafenanlagen am Finowkanal auf den Besuch. Ein Blick in das „Heimatmuseum im Stadtgefängnis“ bietet einen interessanten Einblick in die Liebenwalder Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Die Stadtkirche lädt zum Besinnen ein. Ortsvorsteher ist Ralf Landorff.
Neuholland: Neuholland ist ein relativ junger Ort, der als Siedlung in Jahren nach 1659 durch klevisch-niederländische Zuwanderer aufgebaut wurde. Die Einwohnerzahl schwankte in den vergangenen Jahren und liegt heute bei etwa 700. An Neuholland schlängelt sich die im Naturschutzgebiet befindliche Havel vorbei, die von Anglern gern angesteuert wird. Direkt im Dorfzentrum ist die Agrar GmbH Neuholland-Freienhagen mit ihren etwa 20 Mitarbeitern ansässig. An der „Hamburger Kreuzung“ (L 213/B 167) befindet sich ein Gewerbegebiet. Der Ort hat eine ungewöhnlich große Ausdehnung und grenzt an den Gemarkungen von Malz, Krewelin, Falkenthal, Freienhagen und Grüneberg. Ortsvorsteherin ist Anja Borowski.