Welche Lehren ziehen wir aus der Corona-Pandemie, wie geht es weiter in unseren Kitas und welche Meinung hat die Jugend zum verpflichtenden Sozialdienst? Diese und viele weitere Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussion zur Halbzeitbilanz der Brandenburger SPD-Landtagsfraktion im Templiner Ahorn-Seehotel. Neben den Landtagsabgeordneten Björn Lüttmann, zu dessen „Betreuungswahlkreis“ Templin gehört, und Hardy Lux, der aus dem benachbarten Eberswalde stammt, waren auch Finanzministerin Katrin Lange und Bildungsstaatssekretär Steffen Freiberg gekommen, um sich den zahlreichen Fragen der rund 40 Gäste zu stellen.
Einig waren sich Abgeordnete und Regierungsvertreter in ihren Aussagen, dass die erste Halbzeit der Regierungskoalition von SPD, CDU und Grünen unter aussergewöhnlich schwierigen Bedingungen stattfanden. Noch während einer globalen Pandemie begann ein Krieg in Europa. Neben dem vielen persönlichen Leid, dass Pandemie und Krieg über die Menschen bisher brachten, blieben zudem andere wichtige Themen liegen und die finanziellen Spielräume wurden enger. Deshalb mussten auch manche Koalitionsvorhaben geschoben werden, wie etwa die Kita-Beitragsfreiheit (auf 2023), manche im Umfang verringert werden, wie etwa der „Pakt für Pflege“ (22 statt 30 Millionen Euro). Dennoch konnte neben der wichtigen Krisenbewältigung auch einiges Weitere erreicht werden, wie etwa die erhöhte Krankenhausförderung, ein verbesserter Kita-Betreuungsschlüssel oder die Einstellung einer Beauftragten für Kinder und Jugendliche, womit Brandenburg Vorreiter ist.
In der Fragerunde spielte das Thema „Jugend“ dann auch eine große Rolle, zumal viele Vertreter des Templiner Jugendbeirates an der Veranstaltung teilnahmen. Auch die von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier angestoßene Idee eines verpflichtenden Sozialdienstes für junge Menschen wurde kontrovers diskutiert. Daneben forderten mehrere Gäste eine Fortsetzung der Kita-Rechtsreform. Nicht zuletzt gab es einen regen Austausch zu den Folgen des Ukraine-Krieges und der Corona-Pandemie. Der einladende Abgeordnete Björn Lüttmann zeigte sich am Ende der Veranstaltung beeindruckt von der konzentrierten und konstruktiven Diskussion: „Ich möchte mich sehr herzlich bei allen Gästen für den munteren Austausch bedanken – in großer Runde und anschließend im kleinen Kreis. Ich versichere, wir werden die vielen Anregungen in unsere politische Arbeit mitnehmen!“